„Die Leitgedanken und der Mut der Widerstandsbewegung ‚Weiße Rose‘ und damit der Geschwister Scholl sind zeitlos gültige Botschaften, die – leider - wieder zunehmend aktuelle Bedeutung erfahren. Unsere Welt ist instabiler geworden, autoritäre Ideologien sind keineswegs auf dem Rückzug, sondern gegenwärtig. Deshalb ist es auch 75 Jahre nach ihrer Hinrichtung durch die Nationalsozialisten für alle Demokraten grundlegend, sich aktiv für ‚materielle und geistige Freiheit sowie sittliche Substanz‘ einzusetzen.“ Das sagt Karl Freller, der stellvertretende Vorsitzende der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag. Freller ist auch Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten. Anlass für seine Äußerung ist der heutige 75. Jahrestag der Hinrichtung der Mitglieder der Widerstandsbewegung „Weiße Rose“ Sophie und Hans Scholl sowie Christoph Probst in München.
Auch heute gebe es Parteien, die den Protest vieler Menschen für ihre Zwecke ausnutzen. „Protest ist zulässig und dass er in Wahlen zum Tragen kommt, ist Ausdruck unserer Demokratie. Aber das Erbe der von starkem christlichen Glauben geprägten Geschwister Scholl mahnt: Man kann eine Stimme abgeben, aber nicht seine Verantwortung dafür. Und zum Beispiel bei der AfD sehe ich Funktionäre, die immer unverhohlener Hass gegen Minderheiten schüren und Ausgrenzung und Spaltung betreiben“, so Freller abschließend.