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15.01.2018

Lücken im Handynetz: Wie lässt sich die Mobilfunkversorgung im Freistaat endlich verbessern?

Erwin Huber, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Medien, Infrastruktur, Bau und Verkehr, Energie und Technologie des Bayerischen Landtags:

Foto: Foto Haberland GmbH

Mobile Kommunikation ist in. Aber wer hat es nicht schon erlebt? Mitten in wichtigen, interessanten oder dringenden Telefonaten bricht die Verbindung zusammen. Funkloch! Ja, darf es denn das geben im modernen Industriestaat?

In Deutschland gibt es drei konkurrierende Mobilfunknetze. Bei der Auktion der Netze mussten sie die Verpflichtung eingehen, bis zum Jahr 2020 97 Prozent der Haushalte zu erreichen sowie die ICE-Strecken und Autobahnen. Aber der Wunsch der Menschen ist, von überall ins Internet zu kommen, telefonieren oder mailen zu können. Und auf freien Strecken, im Auto, Bus oder Zug funktioniert es zu schlecht, gerade in einem Flächenstaat wie Bayern mit seiner besonderen Topographie.

Die Netzbetreiber investieren durchaus, auch wenn es vielerorts Widerstand gibt beim Einrichten von Antennen. Aber es bleiben Funklöcher, weil die Netze nicht im Roaming verbunden sind und der Ausbau unwirtschaftlich ist.

Es gibt Handlungsbedarf. Bayern hat die Mitbenutzung der Antennen für den staatlichen Digitalfunk angeboten, aber das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Unsere Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hat die Mobilfunkunternehmen gedrängt, weitere Masten aufzustellen. Das hat Erfolg und bis 2020 werden mehr als tausend neue Antennen in Betrieb genommen. Dennoch bleiben Lücken. Deshalb hat die Staatsregierung jetzt ein Mobilfunkprogramm beschlossen. Aus dem Masterplan Bayern Digital II werden 80 Millionen bereitgestellt für eine weitere Schließung von Funklöchern. Dabei sind wir auf die Hilfe der Gemeinden angewiesen, obwohl es nicht ihre Aufgabe ist, aber sie kennen die örtliche Situation am besten. Nach technischen Plänen der Netzbetreiber sollen mit 80 Prozent Zuschuss des Staates Antennen gebaut und an die Mobilfunkbetreiber vermietet werden. Es bleiben für die Kommunen keine nennenswerten Kosten. Das Programm muss noch von der EU genehmigt werden. Es ist einmalig in Europa. Bayern handelt! Das wird zu einer deutlichen Verbesserung führen.

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