Millionen Deutsche haben nach den Grauen des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat verloren. Allein in Bayern fanden rund 1,9 Millionen Vertriebene eine neue Heimat – ein Bevölkerungszuwachs von über 26 Prozent. Die CSU-Landtagsfraktion hat mit ihrem Empfang „80 Jahre Flucht, Vertreibung, Deportation: Erinnerung – Gegenwart – Zukunft“ dieser Schicksale gedacht und eine Brücke geschlagen.

Foto: CSU-Fraktion
All diese Fragen wurden in einer bewegenden Diskussion zur Sprache gebracht. Zu Gast waren hier Christian Knauer, Landesvorsitzender Bayern Bund der Vertriebenen, Norbert K. Kapeller, Präsident des Verbands der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich (VLÖ), Steffen Hörtler von der Sudetendeutschen Landsmannschaft e.V. und Thomas Sindilariu, Unterstaatssekretär im Departement für Interethnische Beziehungen der Regierung Rumäniens.
Moderatoren der Runde waren Josef Zellmeier, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Vertriebene, Aussiedler, Partnerschaftsbeziehungen sowie Dr. Petra Loibl, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene.
Fraktionschef Klaus Holetschek machte in seiner Begrüßung deutlich, wie wichtig die Leistungen der Heimatvertriebenen und Aussiedler waren und immer noch sind. „Sie haben einen wesentlichen Anteil daran, dass Bayern zu einem modernen und wohlhabenden Freistaat wurde. Gleichzeitig werden wir ihr Schicksal niemals vergessen. Flucht und Vertreibung sind immer eine menschliche Tragödie, damals wie heute. Wir müssen weiter wachsam sein und unsere europäischen Werte entschlossen verteidigen.“
„Die Vertriebenen und Aussiedler sind ein starker Teil Bayerns. Sie waren immer deutsche Landsleute, deren Identität, Sprache und Kultur fortleben“, bekräftigte Ministerpräsident Dr. Markus Söder. „Als Staat sind wir verpflichtet, aus der Geschichte zu lernen und uns überall in der Welt für unsere Landsleute einzusetzen. Die Treffen der Vertriebenen und Aussiedler sind immer beeindruckend: Gemeinschaft, Lebensfreude, Kultur und Optimismus. Der Optimismus ist auch die Basis für die Aussöhnung ohne Rache. Es ist wichtig, diese Gemeinsamkeiten zu finden, Brücken zu schlagen und einen Beitrag zu leisten, um die Welt besser zu machen.“
Und auch Staatsministerin Ulrike Scharf betonte in ihrem Schlusswort die Lebensleistung der Vertriebenen und Aussiedler und wie wichtig es ist, die Erinnerung an das Schicksal wachzuhalten und auch für künftige Generationen begreifbar zu machen.
Musikalisch perfekt umrahmt wurde die Veranstaltung von den Original Banater Dorfmusikanten sowie von Helena Goldt, Sängerin mit russlanddeutschen Wurzeln.