Über die Umsetzung des Bayerischen Masterplans Kernfusion haben sich die Abgeordneten des Wirtschafts- und des Wissenschaftsausschusses in dieser Woche von Experten aus Staatsregierung und Wissenschaft informieren lassen. Auch wenn der Weg zur Kernfusion als CO2-neutrale, sichere Energie der Zukunft ein Marathonlauf sei, so seien die in Bayern getätigten Investitionen doch zielführend und sinnvoll, urteilte der Vorsitzende der Expertenkommission Professor Robert Schlögl.
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Mit dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP), der Technischen Universität München und mehreren in einschlägigen Feldern tätigen Fraunhofer Instituten gebe es in Bayern ein einmalig günstiges Ökosystem zur Erforschung der Kernfusion, so die Experten. Wichtig sei bei Forschung stets, dass eine kritische Masse erreicht werde, so dass die Vielzahl der verschiedenen Forschungsfragen unterschiedlichster Disziplinen (von der Plasmaphysik bis hin zu den Materialwissenschaften) in unmittelbarer räumlicher Nähe untersucht werden könnten. Auch die in Bayern vorhandenen Großunternehmen wie Siemens und die lebendige Startup-Szene seien für die Entwicklung der Kernfusion unabdingbar. Denn hier müssen eine Fülle von Fragen gleichzeitig gelöst werden, was nur mit Beteiligung der Wirtschaft funktionieren könne.
Erkenntnisse und Fortschritte in aller Welt, ob sie nun am ITER in Südfrankreich, beim Jet-Projekt in Oxford oder an der kalifornischen Forschungseinrichtung National Ignition Facility (NIF) erreicht würden, beruhten wesentlich auf Grundlagenarbeit, die in Bayern geleistet worden ist, stellte Schlögl klar. Daher sei es nur folgerichtig, dass auch ein späterer Fusionsreaktor in Bayern errichtet werde. Schlögl schlug in diesem Zusammenhang vor, den künftigen Kernfusionsreaktor am Standort des ehemaligen Kernkraftwerks Isar zu errichten.