Nürnberg fällt mit einer konstant hohen Zahl von Drogentoten auf. Ein Blick in die internistische Intensivstation auf dem Campus Nord des Klinikums Nürnberg: Hier werden im Schnitt mehrmals täglich Patientinnen und Patienten wegen einer schweren Intoxikation mit Drogen behandelt. Der lebensgefährliche Konsum beansprucht die Betroffenen ebenso wie die Rettungsdienste und das Klinikpersonal enorm.
Das „Nürnberger Drogenhilfemodell“, ein Projekt des Klinikums Nürnberg und der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) mit vielen Partnern und der Stadt Nürnberg, arbeitet seit 2021 an besser Prävention, Akutversorgung und Nachsorge für Suchtkranke. Das Netzwerk organisiert zum Beispiel wissenschaftliche Datenerhebungen, Aufklärungsformate oder Schulungen in der Clubszene.
„Unser Ziel ist es, vom Hotspot zur Modellregion zu werden“, sagt Mitinitiator Jan Welker. „Mit einem maßgeschneiderten Drogenhilfesystem und einem akzeptierenden Ansatz wollen wir in Nürnberg Drogennot- und -todesfälle verhindern.“ Erfreulich aus Sicht des Teams: Der Freistaat Bayern unterstützt den Verbund im Haushalt 2024 mit 400.000 Euro.