Wie Staatsministerin Michaela Kaniber in ihrem Bericht zur Situation der Landwirtschaft in Bayern ausführte, erzielen Land- und Forstwirtschaft mit ihren vor- und nachgelagerten Bereichen 173 Milliarden Euro und damit etwa 14 Prozent aller Umsätze der Bayerischen Wirtschaft. Jeder sechste Arbeitsplatz im Freistaat hängt damit mit der Agrar- und Forstwirtschaft zusammen! Ein Drittel aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland sind in Bayern.
„Die bäuerliche Landwirtschaft ist in Bayern zu Hause“, kommentierte Martin Schöffel den Bericht. „Durch unsere politischen Rahmenbedingungen konnte die aktive Bewirtschaftung der Höfe erhalten werden. Mit dem gelebten bayerischen Weg in der Agrarpolitik unterstützen wir bewusst bäuerliche Familien durch Beratung, Bildungsangebote und gezielte Förderung. Während die Durchschnittsbetriebsgröße bei uns 36 Hektar beträgt, sind es in Niedersachsen 70 Hektar, in Schleswig-Holstein gar 80 Hektar, ganz zu schweigen von den Betriebsgrößen in den östlichen Bundesländern, die teilweise mehrere 100 Hektar betragen. Kein Land unterstützt seine Landwirtschaft so wie Bayern. Mit durchschnittlich 495 Euro je Hektar direkte und indirekte Zahlungen steht Bayern mit deutlichem Abstand an der Spitze aller Bundesländer! Dies ist mit ein Grund dafür, dass sich der Strukturwandel mit jährlich 0,7 Prozent auf einem sehr niedrigen Niveau befindet."Ein deutlicher Strukturwandel ist allerdings in der Tierhaltung festzustellen. „Deshalb brauchen wir endlich mehr Rechtssicherheit in der Tierhaltung und zwar auf allen Ebenen", so Martin Schöffel weiter. Aktuelles Beispiel seien die Haltungsbedingungen für Zuchtsauen, die im Bundesrat festhingen und die so gestaltet werden müssten, dass sie aktuellen Anforderungen ansprächen, aber nicht zu einem Strukturbruch führten.
Den Kolleginnen und Kollegen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sowie der SPD rät er, bei ihren Initiativen zu beachten, dass Stallneu- bzw. -umbauten nicht im Jahresrhythmus erfolgen könnten, sondern auf eine Generation hin ausgelegt sein und auch nachhaltig finanziert werden müssten. „Deshalb sind bei Änderungen dringend auch ausreichende Übergangsfristen vorzusehen“, betont Schöffel. „Neue Ställe werden nach den neuesten Erkenntnissen des Tierwohls gebaut, bei der Betrachtung eines längeren Zeitraumes sieht man enorme Änderungen beispielsweise bei der Haltung von Milchkühen, Zuchtsauen oder Geflügel. Dieser positive Trend setzt sich weiter fort. Bayern wird für „Ställe der Zukunft“, die alle Anforderungen beim Tierwohl erfüllen, entsprechend Fördermittel zur Verfügung stellen. Hier ist allerdings auch der Bund und die Europäische Union gefordert, nicht zuletzt auch durch eine Absicherung der hohen Standards innerhalb Europas und gegenüber Drittstaaten. Der Verbraucher selbst kann den Prozess am besten durch sein Kaufverhalten beeinflussen.“
Die starken Bemühungen der Bayerischen Landwirtschaft für mehr Agrarökologie werden auch dadurch deutlich, dass das Bayerische Kulturlandschaftsprogramm umfangreich in Anspruch genommen wird. Auch der Öko-Landbau nimmt im Freistaat weiter zu, mittlerweile wirtschaften rund 10.800 Betriebe nach diesen Regeln. Bayern unterstützt dies mit sehr hohen Zahlungen, um die niedrigeren Erträge ausgleichen zu können.
Martin Schöffel lobte das Engagement der Staatsregierung im Bereich Tierwohl und begrüßte deren Vorschläge zum Thema Klimawandel, Biodiversität und zur Unterstützung regionaler Produkte. „Wir dürfen weiterhin keine Mühen scheuen, um die bayerische Land- und Forstwirtschaft in ihren gegebenen Strukturen in eine moderne und gute Zukunft zu führen – Feindbilder, die immer wieder von den Grünen gemalt werden, helfen der Landwirtschaft nicht weiter", so Martin Schöffel abschließend.
Die Pressemitteilung des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zur Veröffentlichung des Berichts können Sie hier nachlesen.