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Hepatitis eliminieren II: Hepatitis C - Alle Infektionen entdecken, alle Infizierten behandeln!

11.09.2024 - Antrag | 19/4024

Initiatoren:
Bernhard Seidenath, Ute Eiling-Hütig, Thomas Huber, Winfried Bausback, Tanja Schorer-Dremel, Konrad Baur, Andrea Behr, Norbert Dünkel, Wolfgang Fackler, Kristan Freiherr von Waldenfels, Thorsten Freudenberger, Martina Gießübel, Josef Heisl, Melanie Huml, Björn Jungbauer, Andreas Jäckel, Stefan Meyer, Martin Mittag, Tobias Reiß, Helmut Schnotz, Sascha Schnürer, Peter Tomaschko, Carolina Trautner, Florian Streibl, Felix Locke, Susann Enders, Tobias Beck, Martin Behringer, Martin Brunnhuber, Stefan Frühbeißer, Johann Groß, Wolfgang Hauber, Bernhard Heinisch, Alexander Hold, Marina Jakob, Michael Koller, Nikolaus Kraus, Josef Lausch, Christian Lindinger, Rainer Ludwig, Ulrike Müller, Michael Piazolo, Bernhard Pohl, Julian Preidl, Anton Rittel, Markus Saller, Martin Scharf, Werner Schießl, Gabi Schmidt, Roswitha Toso, Roland Weigert, Jutta Widmann, Benno Zierer, Felix von Zobel, Thomas Zöller

Der Landtag stellt fest, dass es ein großes gesundheitspolitisches Ziel ist, Hepatitis in Bayern bis 2030 zu eliminieren. Während gegen Hepatitis B gut verträglich und effektiv geimpft werden kann, gibt es inzwischen potente und gleichzeitig gut verträgliche Medikamente gegen Hepatitis C.


Die Staatsregierung wird deshalb aufgefordert, im Rahmen vorhandender Stellen und Mittel eine breit angelegte Kampagne im Kampf gegen Hepatitis C aufzulegen aufzulegen. Dazu gilt es, möglichst alle Infektionen zu entdecken und möglichst alle Infizierten zu behandeln. Insbesondere muss dabei



  • das bestehende Testangebot für Hepatitis C - etwa im Rahmen der Check up 35-Untersuchungen - auch durch eine zielte Öffentlichkeitskampagne bekannter gemacht werden;

  • der Ausbau von Präventionsmaßnahmen sowie niedrigschwelligen, auch aufsuchenden und kostenfreien Test- und Behandlungsangeboten für Risikogruppen, insb. für intravenös Drogensüchtige, vorangetrieben werden, inklusive Erhalt und Förderung von Ageboten zur Substitutionsbehandlung und Spritzenaustauschprogrammen;

  • ein Hepatitis-C-Test auch bei routinemäßig durchgeführten Blutuntersuchungen bzw. beim Blutspenden erfolgen; Infizierte müssen vertrauensvoll über das Ergebnis informiert werden;

  • ein Testangebot auf Hepatitis C für Geflüchtete sowie Migrantinnen und Migranten aus Hochprävalenzländern bereitstehen;

  • gemeinsam mit den Justizvollzuganstalten das umfassende Testkonzept für Hepatitis C fortgeführt werden, um eine bessere Therapie der Betroffenen zu ermöglichen;

  • auch in Obdachlosenunterkünften für Testungen von Hepatitis C geworben werden.



Infektionen mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) treten weltweit auf. Nach Angaben der Weltgesundheitsbehörde (WHO) und des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit lebten im Jahr 2022 weltweit etwa 50 Millionen Menschen mit einer chronischen HCV-Infektion. Es gab zudem weltweit etwa 1 Million Neuinfektionen, etwa 240.000 Menschen starben weltweit pro Jahr an HCV. Eine Impfung gegen Hepatitis C ist nicht verfügbar und auch eine früher durchgemachte HCV-Infektion stellt keinen sicheren Schutz vor einer Neuinfektion dar.


Deshalb geht es bei Hepatitis C darum, unerkannte Infektionen aufzudecken und zu behandeln sowie Neuinfektionen zu verhindern. Hierzu gilt es, insbesondere Risikogruppen besser zu erreichen sowie bestehende Testangebote wie das Angebot über die Vorsorgeuntersuchung -Check up 35- durch mehr Öffentlichkeitsarbeit bekannter zu machen. Durch jetzt vorhandene, innovative Medikamente gibt es die Chance, Hepatitis C zu besiegen, die unbehandelt lebensbedrohlich werden kann.


Die Erfüllung der Eliminationsziele der WHO, 90% der Hepatitis C-Fälle sowie 80% der HCV-Infektionen zu behandeln und damit die chronischen HCV-Infektionen um 90% und die HCV-Todesfälle um 65% zu reduzieren, ist in Bayern möglich.

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