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Beste Standortbedingungen für Gründerinnen und Gründer in Bayern sicherstellen

18.04.2024 - Antrag | 19/2750

Initiatoren:
Kerstin Schreyer, Martin Wagle, Stefan Ebner, Andreas Kaufmann, Benjamin Miskowitsch, Martin Mittag, Walter Nussel, Jenny Schack, Josef Schmid, Steffen Vogel, Florian Streibl, Felix Locke, Werner Schießl, Tobias Beck, Martin Behringer, Martin Brunnhuber, Susann Enders, Stefan Frühbeißer, Johann Groß, Wolfgang Hauber, Bernhard Heinisch, Alexander Hold, Marina Jakob, Michael Koller, Nikolaus Kraus, Josef Lausch, Christian Lindinger, Rainer Ludwig, Ulrike Müller, Michael Piazolo, Bernhard Pohl, Julian Preidl, Anton Rittel, Markus Saller, Martin Scharf, Gabi Schmidt, Roswitha Toso, Roland Weigert, Jutta Widmann, Benno Zierer, Felix von Zobel, Thomas Zöller

Der Landtag fordert die Staatsregierung auf, Ihren Einsatz für die Gründerinnen und Gründer in Bayern fortzusetzen und eine Weiterentwicklung ihrer Strategie für den Gründerstandort Bayern insbesondere in folgenden Bereichen zu prüfen und über das geplante Vorgehen zu berichten:



  1. Stärkung des Wagniskapitalangebots in Bayern durch den Ausbau der Investitionen in Venture Capital (VC)-(Dach)-Fonds,die wiederum in Bayern investieren, beispielsweise über die LfA Förderbank Bayern, sowie durch die Ausweitung des Fondsangebots der Bayern Kapital, um privates Kapital in Bayern adäquat zu hebeln. Gleichzeitig Engagement zur Mobilisierung des privaten und institutionellen Kapitals von Banken, Versicherungen und Pensionsfonds/-kassen, die sich beispielsweise verpflichten, einen konkreten Anteil in VC-(Dach)-Fonds zu investieren, die in Bayern investieren;

  2. Gezielte Ansprache von Gründerinnen und Gründern bei der Auftragsvergabe durch eine entsprechende Ausgestaltung der Vergabeanforderungen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeitskriterien und Projektreferenzen, durch die Nutzung digitaler Vergabeinstrumente, durch die Sensibilisierung und Schulung der Beschaffungsverantwortlichen, durch das Angebot von Vergabe-Schulungen für Start-Ups, durch die gezielte Information über Ausschreibungsportale in der Startup-Szene, durch die Erhöhung der Wertgrenzen bei Direktaufträgen sowie durch die Prüfung weiterer geeigneter Maßnahmen, um Startups bei öffentlichen Vergaben noch besser berücksichtigen zu können;

  3. Gezielte Einbindung und Förderung von Gründerinnen und Gründern bei der Erprobung von Einsatzmöglichkeiten von Innovationen und neuen Technologien für die öffentliche Verwaltung und für öffentliche Infrastrukturen, zum Beispiel durch Pilotprojekte, durch Kooperationen mit Hochschulen, durch die Bereitstellung von Rechenkapazitäten sowie durch den schnellen und umfassenden Ausbau des öffentlichen Datenangebots.



Gründerinnen und Gründer sind ein wesentlicher Innovationstreiber unseres Wirtschaftsstandorts und Keimzelle für den erfolgreichen Mittelstand und zukunftsfeste Arbeitsplätze. Wir haben deshalb in den letzten Jahren und Jahrzehnten umfassend in Infrastrukturen und Fördermaßnahmen investiert, damit Jungunternehmerinnen und -unternehmer in Bayern aus einer guten Idee ein tragfähiges Geschäftsmodell entwickeln können. Bayern hat sich als starker Start-up-Standort etabliert und das bayerische Ökosystem ist im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich attraktiv für die Gründerszene. Zudem bieten die bayerischen Spitzenuniversitäten und Forschungseinrichtungen ein großes Potenzial an innovativem Know-how, um Fortschritt und Vorsprung hier im Freistaat entstehen zu lassen.


Aber die Zeit bleibt nicht stehen. Die Transformation vieler Wirtschaftsbranchen durch die Dekarbonisierung und Digitalisierung hat gravierende Auswirkungen auf die zukünftige Ausrichtung der Gründerpolitik. Einerseits werden Gründerinnen und Gründer für unseren Wirtschaftsstandort noch wichtiger, da sie durch ihre hohe Flexibilität und Agilität besonders schnell neue Wettbewerbsfelder erschließen und Innovationen in die Praxis umsetzen können. Andererseits führt dieses hohe Wertschöpfungspotenzial von Startups auch zu einem immer stärkeren nationalen und internationalen Wettbewerb um die besten Standortbedingungen für die Ansiedlung. Die Ansiedlung von hoch-innovativen Unternehmen zum Beispiel im Bereich Technologie & Digitalisierung vor Ort ist zudem ein Standortvorteil auch für bestehende Unternehmen und den Mittelstand, die direkt von der Expertise im Rahmen ihrer eigenen digitalen Transformation profitieren können.


Wir müssen unsere Strukturen deshalb fortlaufend prüfen und auf neue Herausforderungen ausrichten. Dies gilt umso mehr, da wir mit der Hightech-Agenda umfassend in die Forschungs- und Innovationsinfrastruktur investieren. Insbesondere müssen wir sicherstellen, dass wir in Bayern nicht nur Innovationen entwickeln, sondern, dass wir anschließend auch die Wertschöpfung dieser Innovationen hier vor Ort in Bayern sichern. Der Antrag adressiert daher zentrale Handlungsfelder, um auch in der Zukunft beste Standortbedingungen für Gründerinnen und Gründer in Bayern sicherzustellen. Unser Ziel muss es sein, die attraktivsten und professionellsten Investoren im Wagniskapitalumfeld für Bayern und die bayerischen Startups zu gewinnen. Daher steht im Vordergrund, die Investitionsbedingungen von Investoren in Bayern wesentlich zu verbessern, um privates Kapital zu mobilisieren.


 

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