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Eindämmung der Vespa Velutina

12.03.2024 - Antrag | 19/2343

Initiatoren:
Tanja Schorer-Dremel, Alexander Flierl, Petra Högl, Volker Bauer, Andrea Behr, Franc Dierl, Leo Dietz, Kristan Freiherr von Waldenfels, Sebastian Friesinger, Thomas Holz, Petra Loibl, Thomas Pirner, Sascha Schnürer, Thorsten Schwab, Florian Streibl, Felix Locke, Marina Jakob, Tobias Beck, Martin Behringer, Martin Brunnhuber, Susann Enders, Stefan Frühbeißer, Johann Groß, Wolfgang Hauber, Bernhard Heinisch, Alexander Hold, Michael Koller, Nikolaus Kraus, Josef Lausch, Christian Lindinger, Rainer Ludwig, Ulrike Müller, Michael Piazolo, Bernhard Pohl, Julian Preidl, Anton Rittel, Markus Saller, Martin Scharf, Werner Schießl, Gabi Schmidt, Roswitha Toso, Roland Weigert, Jutta Widmann, Benno Zierer, Felix von Zobel, Thomas Zöller

Die Staatsregierung wird aufgefordert, im Rahmen vorhandener Stellen und Mittel einen Aktionsplan zur Bekämpfung der Vespa Velutina aufzulegen und alle vorhanden Möglichkeiten zur Unterstützung der Imkerei und der Landwirtschaft und im Interesse des Naturschutzes und des Artenschutzes in Bayern einzusetzen.


So sollen unter anderem:



  • das bestehende und bewährte Meldesystem -Bee Warned- ausgebaut werden;

  • die ehrenamtlich tätigen Hornissen- und Wespenberater Funde und Meldungen im -BeeWarned- einpflegen können;

  • Imker, interessierte Berater und -Velutinabekämpfer- Schulungsprogramme der ANL (Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege) und des IBI (Institut für Bienenkunde und Imkerei an der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau) wahrnehmen und eine Zertifizierung bekommen können;

  • Fortbildungsmaßnahmen auch durch Imkerverbände und Landschaftspflegeverbände,sofern eine Qualifizierung vorliegt, durchgeführt werden können.



Die Ausbreitung der Vespa Velutina in verschiedenen Regionen Bayerns stellt eine zunehmende Herausforderung, nicht nur für die Imkerei und Landwirtschaft, sondern auch für den Natur und Artenschutz, dar. Wie Erfahrungen in benachbarten Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen, aber auch seit kurzem in Österreich zeigen, breitet sich die Asiatische Hornisse mit dem Faktor 10 aus. Die Asiatische Hornisse bedroht damit auch die Bestäubungsaktivitäten, die für die Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung sind. In Berichten aus Frankreich wird zudem von einem Einfluss auf die Biodiversität berichtet.


Darüber hinaus stellt sie für die Arbeiter im Obst- und Weinbau eine erhebliche Bedrohung dar. Das gehäufte Auftreten kann zu mehr Hornissenstichen und zu vermehrten anaphylaktischen Schocks führen. Ergänzend wird erwartet, dass die Asiatische Hornisse im Herbst die reifen Obst- und Weintraubenbestände durch Fruchtfraß schädigt. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind von essenzieller Bedeutung, um auf lokaler Ebene Früherkennung und angemessenes Handeln sicherzustellen.


Die Implementierung eines Monitoring- und Meldesystems, insbesondere durch die Nutzung von -Bee Warned- in das auch die Hornissen- und Wespenberater aktiv eingebunden werden können, ermöglicht eine zeitnahe Reaktion auf Sichtungen der Vespa Velutina. Die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden, Naturschutzorganisationen und Imkervereinen stellt sicher, dass die gesammelten Informationen effektiv genutzt werden, um Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung zu ergreifen.


Es ist wichtig zu betonen, dass derzeit noch die Unteren Naturschutzbehörden (UNB) aktiv werden, wenn ein identifiziertes Nest der Vespa Velutina vorliegt. Werden Individuen von Vespa Velutina gesichtet, erfolgt die Suche des Nestes bisher durch ehrenamtliche Mitglieder des örtlichen Imkervereins. Anschließend beauftragt die örtliche UNB Schädlingsbekämpfer, die dann mit geeigneten Maßnahmen und Mitteln das Nest entfernen. Dazu braucht es in Bayern in allen Regionen geschulte Velutinabekämpfer, sowie einen Anreiz für die Nestdetektion.


Um die Qualität der Schulungsinhalte sicherzustellen, sollen diese zertifiziert werden. Dies gewährleistet, dass die Ho9rnissen- und Wespenberater über standardisierte und verlässliche Informationen verfügen. Des Weiteren soll geprüft werden, inwieweit Imkervereine und Landschaftspflegeverbände in das Schulungsprogramm integriert werden können.


Die im Jahr 2023 gesammelten Erfahrungen in Unterfranken wurden in Form eines Erfahrungsberichtes zusammengestellt, diesen gilt es gemeinsam mit dem Abschlussbericht der eingesetzten Task-Force als Grundlage für den zu erstellenden Aktionsplan zu nutzen. Der Aktionsplan soll vergleichbar mit dem Bayersichen Aktionsplan Wolf die rechtliche Situation, das Monitoringprogramm. Die Detektion, die Entnahme von Nestern und die Bekämpfung beschreiben.


Herangezogen werden können auch die Erfahrungen von betroffenen Nachbarstaaten, wie Frankreich, das am 11. April 2024 einen Gesetzentwurf zur Prävention und Bekämpfung verabschiedet hat.

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