Der Klimawandel, die dadurch verursachten Sturm- und Trockenschäden, der resultierende Schädlingsbefall, die hohen Mengen an Schadholz in Deutschland und anderen europäischen Staaten, sowie der durch Corona reduzierte Bedarf an bestimmten Holzprodukten setzen den Wald und die Waldbesitzer enorm unter Druck. Die Holzpreise haben ein extrem niedriges Niveau erreicht, sodass eine rentable Waldwirtschaft nicht mehr möglich ist.
Unter diesen Bedingungen ist es für die Waldbesitzer nahezu unmöglich, Waldpflege zu betreiben, Schädlinge konsequent zu bekämpfen und den Wald für unsere Gesellschaft zu erhalten. Neben der Unterstützung für den Waldumbau brauchen die Waldbauern faire Holzpreise, welche die Leistungen der Waldbesitzer auch entsprechend honorieren.Es ist daher dringend erforderlich, dass wir die Holzverwendung insgesamt weiter nach vorne bringen, sei es im Baubereich, im chemisch-synthetischen Bereich, wie beim Ersatz von Kunststoff, oder wie im Dringlichkeitsantrag der Regierungsfraktionen vom 17. Juni 2020 gefordert, beim Ersatz von fossilen Brennstoffen, wie der Kohle. Gerade hier bietet sich ein Ventil für das Schadholz in unseren Wäldern. Es bedarf allerdings noch großer Anstrengungen, um mögliche technische Barrieren in den Heizwerken überwinden zu können.
Politik, Verwaltung und Wirtschaft müssen hier eng zusammenarbeiten, um im Sinne des Klimaschutzes und im Sinne einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung tragfähige Konzepte zu entwickeln. Das sind wir nicht nur dem Wald, sondern der gesamten Gesellschaft schuldig.